Das die Schwangerschaft kein Zuckerschlecken ist, weiß wohl jeder. Geschwollene Füße, Gewichtszunahme und Dehnungsstreifen sind wohl mit DIE bekanntesten Beschwerden. Doch gibt es eine Reihe weiterer Schwangerschaftsbeschwerden, die oft vorkommen, aber nicht so stark im Volksmund verbreitet sind. Daher möchte ich euch heute ein paar Schwangerschafts-Weh-Wehchen vorstellen von denen ich nichts gehört habe – bis ich sie selbst bekam.
Schwangerschaftsschnupfen
Was sich anhört wie ein Witz als eine Schwangerschaftsbeschwerde entspricht der Wahrheit. Als ein HNO-Arzt mir die „Diagnose“ stelle, hätte ich ihn am liebsten ausgelacht. Aber seine Erklärung für meine Beschwerden war total logisch: mit der Schwangerschaft verändert sich die Schleimhaut der Gebärmutter. Alle Schleimhäute des Körpers sind miteinander verbunden. Die Veränderung der Gebärmutter kann eine Reaktion der Nasenschleimhäuter auslösen. Diese äußert sich vor allem dadurch, dass Sekret produziert wird, welches die Nase verstopft und das Gefühl einer Erkältung hervorruft. Tee trinken wird nur leider nicht helfen. Die Schwangerschaftsschnupfen können von Anfang an, im Verlauf oder zum Ende der Schwangerschaft hin auftreten. Manche Frauen haben das Pech davon die gesamte Schwangerschaft lang betroffen zu sein.
Dr. Schweikart erklärt euch mehr zu diesen Beschwerden und vor allem zu den Linderugnsmöglichkeiten in seinem Beitrag, den ihr hier nachlesen könnt.
Ausfluss
Da wächst der Bauch und man denkt sich: geil, keine Tampons, Binden und Slipeinlagen mehr für die nächsten paar Monate. Falsch gedacht Freunde. Denn während der Schwangerschaft verändert sich eure Gebärmutterschleimhaut und es kann Ausfluss entstehen. Also räumt das ganze Menstruations-Zubehör nicht zu weit weg.
Symphysenlockerung
Eine Symphysenlockerung ist genauso schmerzhaft, wie das Wort zu schreiben.
Der Körper einer jeden Schwangeren produziert ein Hormon namens Relaxin, dass das Becken lockert um den Körper auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Die Symphyse ist eine kleine, bandscheibenartige Verbindung im Becken auf Höhe des Schambeins.
Wird das Becken zu instabil, entstehen Schmerzen. Diese können sich vom Schambein bis hin zum Rücken und den Beinen erstrecken.
Bei mir schlichen sich die Schmerzen erstmals im fünften Monat ein. Zunächst leicht, danach immer stärker. Als hätte mir jemand zwischen die Beine getreten.
Schlaflosigkeit
Eine etwas ungewöhnliche Schwangerschaftbeschwerde ist die Schlaflosigkeit. Man hört die folgende Aussage immer wieder: schlaf solange du noch kannst. Ha-Ha. Also am besten bevor man Schwanger wird. In der Schwangerschaft ist es nämlich vorbei mit dem Schlafen. Entweder man kann nicht schlafen, weil einem zu übel ist oder aber hat das Baby seine Wachphase zwischen zwei und drei Uhr morgens.
Im Schlaf hört ihr außerdem alles viel deutlicher und wacht von jedem Geräusch automatisch auf.
Mangel an Konzentration und Vergesslichkeit
Diese zwei Schwangerschaftsbeschwerden sind zunächst etwas unscheinbar. Doch der Grund für die mangelnde Konzentration und Vergesslichkeit findet sich, wie so oft, in den Hormonen. Plötzlich schafft man nicht mehr so viel wie sonst. Man erwischt sich dabei, wie man sich ablenkt.
Auch die Vergesslichkeit sollte nicht unterschätzt werden. Als jemand, der sich wirklich alles merkt, ist die Vergesslichkeit für mich echt schlimm.
Wenn man also sein Handy gerade ablegt hat, um dann anschießend in der Wohnung danach zu suchen, ist der Moment gekommen, in dem es einem so richtig bewusst wird.
Übelkeit
Die Übelkeit kennt wohl jeder. Sie ist DIE erste Schwangerschaftsbeschwerde der Schwanger ist. ABER: wusstet ihr, dass sie über die gesamte Schwangerschaft anhalten kann oder im dritten Trimester wiederkommen kann? Nein? – Ich wusste es auch nicht. Bis meine Übelkeit wieder kam.
Müdigkeit
Richtig gelesen. Ihr werdet die ganze Zeit müde sein und das unabhängig davon, ob ihr fünf Stunden oder zwölf Stunden in der Nacht schlaft. Mittagsschläfen sind eventuell auch drin. Doch seid ihr danach trotzdem Müde. Die Müdigkeit wird mit der fortschreitenden Schwangerschaft schlimmer.
Adern
Viele wissen, dass man an den Beinen Krampfadern bekommen kann. Durch die bessere Durchblutung und dadurch, dass ihr mehr Blut im Körper habt, treten die Adern auf dem gesamten Körper deutlich hervor. Also auch auf der Brust, eurem Bauch, im Gesicht und auch an den Armen.
Übrigens: das viele Blut im Wochenfluss ist nicht nur das aus der Gebärmutter, sondern auch das allgemein „überflüssige“ Blut aus eurem Körper. So habt ihr nach eurem Wochenbett wieder die gewöhnliche Blutmenge im Körper.
Plazenta Geburt
Weniger eine Schwangerschaftsbeschwerde im herkömmlichen Sinne, doch hat sie mit der Schwangerschaft zu tun: die Geburt der Plazenta.
Alle sprechen von der Geburt des Babys. Was passiert mit der Plazenta die ja auch in der Gebärmutter ist? Nach dem ihr euer Baby bekommen habt, wird auch die Plazenta von euch entbunden. Sollte es hierbei Komplikationen geben, wird der Frauenarzt bspw. übrige Reste entfernen. Dazu könnt ihr mehr hier nachlesen, da ich definitiv kein Arzt bin und das nicht hundertprozentig richtig erklären kann (und möchte).
Unkontrollierte Pupser und Urinverlust
Richtig gelesen. Das man Verdauungsprobleme und Verstopfung in der Schwangerschaft hat, sollte für die Meisten nichts Neues sein. Wird das Baby größer und drückt, kann es durchaus vorkommen, dass ihr unkontrolliert pupst. Auch kann es sein, dass ihr ab und zu etwas Urin verliert. Meist reichen für die Hygiene einfache Slipeinlagen aus und schon bleibt die Hose trocken. Sollte es schlimmer werden, gibt es Einweg-Schlüpper, wie bspw. die von Always. Das muss euch auch überhaupt nicht peinlich sein. Jede Frau kommt mal an den Punkt – sie spricht nur nicht darüber.
Unkontrollierte Emotionen
Die Zweifel, die einem zwischendurch aufkommen, können erdrückend sein. Doch alle anderen Schwangeren haben DEN Schwangerschaftsglow und freuen sich total auf ihr Baby. Wie kann ich also Zweifel, Frust und Trauer zeigen, während ich das größte Wunder dieser Welt erwarte? Ganz einfach: die anderen gehen auch mit diesem Emotionen um, sprechen aber nicht darüber. Dabei könnte man sich gegenseitig im Umgang mit diesen negativen Emotionen helfen, wenn man einfach mal darüber spricht. Es ist normal Zweifel zu haben.
Die oben benannten Beschwerden treten nicht bei allen Frauen auf, können es aber durchaus. Warst oder bist du von einem der obigen Beschwerden betroffen? Teil doch deine Tipps im Umgang mit diesen Beschwerden im Kommentar-Bereich und lasst uns gegenseitig etwas Helfen.
Für Anregungen und Kritik steht euch mein Kontakt-Formular zur Verfügung. Ich freue mich über jegliches Feedback.