Selbstfindung nach der Geburt des ersten Kindes

Hello ihr Lieben in der Welt da draußen,

heute möchte ich etwas mehr in mich hinein gehen und mich von einer etwas anderen Seite präsentieren. Ich will mich insbesondere mit werdenden und neugebackenen Mamas verbinden und auch gerne austauschen, einfach um zu zeigen, dass es besser wird und du dich nicht allein fühlen musst. Wenn das Baby da ist, musst du vielen aufgeben, dass dich ausmacht. Möglicherweise fühlst du dich verloren, als würde dir ein Stück von dir selbst fehlen. Die Zeit geht aber vorüber, du wirst dich in eine Rolle als Mama einfinden und wachsen, glaube mir.

Gefühlschaos

Das Gefühlschaos ging bei mir noch im Krankenhaus los. Als ich auf meinem Einzelbettzimmer gewartet hab, dass mein Mann meine Sachen aus dem Mehrbettzimmer holt, hab ich einfach angefangen zu weinen. Nicht vor Trauer, sondern vor Glück. Mein Mann hat, als er rein kam, ganz erschrocken geguckt und gefragt was passiert ist. „Nichts, sie ist einfach so wunderschön.“ Ab diesem Moment sollte nichts mehr so sein wie früher.

Ich habe von Anfang an mein Kind geliebt. Nicht erst lieben gelernt, direkt und unendlich geliebt. Dabei hatte ich echt Glück. Vielen Mamas geht es nicht so. Mit den steigernden Problemen (bei mir bspw. Speikind, ständige Mundsoorinfektionen, nicht abheilende und schmerzhafte Geburtsverletzungen) und der Belastung physisch habe ich das Gefühlschaos komplett übersehen. Vielleicht verdrängt oder sogar beides. Und mit Gefühlschaos meine ich nicht, ich war nah am Wasser gebaut, nein. Ich meine, ich hab gebrüllt, geschrien, lautstark geweint, geschluchzt und alles was zu einem beinahe Zusammenbruch gehört. Wenn ich ganz, ganz ehrlich bin hatte ich zwei, drei mal einen kompletten Zusammenbruch. Meine Gedanken schweiften irgendwann in eine sehr negative und erschreckende Richtung.

Ist das normal?

  • Absolut nicht.

Hört es irgendwann auf?

  • JA!

Wissen ist DEINE Stärke

Ich wusste es die ganze Zeit und klammerte mich daran: es sind Hormone, physische Veränderungen und auch psychische Veränderungen die zum Mamasein dazu gehören. Du stellst deine Bedürfnisse abermals in den Hintergrund. Alles was dich aus macht wird dir förmlich „weg genommen“. Du kannst nicht anders fühlen; du fühlst dich dir selbst entfremdet. ABER: dein Körper hat wie viele Monate lang dein Baby getragen? Wie viele Monate gab es eine Veränderung indir? DEIN Körper, DEINE Hormone haben neues Leben erschaffen. Gib deinem Körper die Zeit sich wieder zu regenerieren. Im Durchschnitt ist jede Frau neun Monate schwanger. Mindestens genauso viel Zeit musst du dir geben wieder dich selbst zu finden. Bei jedem Heulkrampf, bei jedem Ausbruch: atme tief durch, zähl bis 20, und sag dir „Mein Körper hat Wunder vollbracht, er braucht Zeit.“

Selbstfindung

Man kann es nicht oft genug sagen, aber du musst als Mama auch mal dich selbst priorisieren. Andere sagen oft: ist Mama glücklich, ist das Baby glücklich – das stimmt! Finde etwas, dass dich ausmacht. Möglicherweise magst du jetzt eine Beschäftigung, die du vorher als langweilig empfunden hast. Akzeptiere die Veränderung, die durch Schwangerschaft und Geburt ausgelöst wurden und wachse mit ihr.

Mir hilft zum Beispiel Yoga. Ich hab früher Yoga gemacht, weil es meinen Nackenschmerzen gut tat, aber ich fand es so öde. Jetzt liebe ich es. Es gibt mir alle paar Tage die Zeit in mich zu gehen und zu reflektieren. Danach geh ich super entspannt in den Tag.

Das Zweite für mich ist das Kochen. Ich habe Kochen gehasst. Aber wie soll es anders sein? Ich war und bin teilweise immer noch der wählerischste Esser überhaupt. Es ging soweit, dass es mir peinlich war bei jemandem zum Essen eingeladen zu werden. Freiwillig hätte ich übrigens meine Liebe fürs Kochen nicht entdeckt, es kam mit dem Beikoststart von Elizabeth. Dank ihr habe ich angefangen mehr Gemüsesorten zu kaufen und auch kennenzulernen. Die verschiedenen Zubereitungsarten, die Vielfalt an Inhalten, die sie für eine ausgewogene Mahlzeit braucht, haben mich dem Kochen näher gebracht.

Im Übrigen haben mein Mann und seine Familie mich schon immer dazu ermutigt mehr essen zu probieren, aber so wirklich hat es nie geklappt. Da sieht man, wozu einen so ein kleines Wesen bewegen kann. 🤪

Natürlich sind Hobbys (oder generell Tätigkeiten die man gerne macht) nur das halbe Bier. Ich habe es zwar bereits vorweg genommen, aber in schwierigen Situationen musst du versuchen durchzuatmen und dich daran zu erinnern, dass dein Heulkrampf, deine Wut, das alles ist vergänglich. Du bist nicht perfekt und auch wenn es oft so bei den Influencer-Mommys so aussieht, die sind auch nicht perfekt. Du darfst und sollst deine Emotionen zeigen und allein der Versuch dich zu beruhigen, um wieder Herr der Lage zu werden, reicht vollkommen aus. Vielleicht schaffst du es heute mit einer stressigen Situation zurecht zu kommen und morgen weinst du – das ist in Ordnung.

Und die Moral von der Geschicht?

Liebe werdende bzw. Neu-Mama akzeptiere deine Laune, akzeptiere das Chaos. Versuche dir im schlimmsten Fall Unterstützung von Familie und Freunden zu holen. Suche nach Beschäftigungen in denen du dich hauptsächlich dir zuwenden kannst und probier mal etwas Neues aus. Akzeptiere dein neues Ich und lass das alte hinter dir. Erinnere aber auch deinen Partner(/in), Familie und Freunde daran, dass du gerade eine starke Veränderung durchmachst und sie dich dafür nicht kritisieren dürfen. Dann bist du halt eben gerade launisch, schnell gereizt und und und.

DU bist jetzt Mutter. Der Mensch verändert sich sein Leben lang. Akzeptanz ist der Schlüssel.

Hast du dich selbst wieder gefunden? Ich meine so, dass dir bewusst wird: jetzt bin ich angekommen und fühle mich wohl. Hinterlass mir doch gerne ein Kommentar, wann du dich soweit gefühlt hast! Bei mir kam das Gefühl „ich bin angekommen“ als Elli Belly ungefähr sechs Monate alt war. 😊

Bis zum nächsten mal

Alisa

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