Hilfe ich laufe aus! – Was tun bei zu viel Muttermilch?

Alle angegebenen Links sind KEINE Affiliale-Links. Die verlinkten Artikel habe ich selbst verglichen, ausgesucht und mit eigenem Geld gekauft. 

Denkt immer daran: ich bin kein Profi, keine Hebamme. Ich teile mit euch MEINE Erfahrungen als Neu-Mama. Ich gehe mit meinen Erzählungen auf mein Baby ein, dass bis auf etwas Gelbsucht zu Beginn, komplett gesund ist und vollentwickelt auf die Welt kam.

 

Hallo du da draußen,

wie du dem Titel vielleicht schon entnehmen hast soll es heute um zu viel Muttermilch gehen. Denn nicht nur zu wenig Milch führt zu Problemen, sondern auch zu viel Milch. Wie oft ich schon zu meinem Mann schrie „Hilfe ich laufe aus!“ damit er mir schnell Handtücher bringt oder das Baby schnell mal eben nimmt.

Vielleicht kannst ja gerade DU dich mit dem heutigen Beitrag identifizieren und fühlst dich dann nicht mehr alleine. Glaub mir das bist du nicht.

Sei froh das du genug Milch hast!

Diesen Satz durfte ich mir von anderen schon öfters anhören. „Ist doch gut wenn du so viel Milch hast, oder?“ Nööööö! „Pump die Milch ab und verkauft sie“, sagte meine Mutter. Ich würde sie höchsten spenden und nicht verkaufen.

Bin ich undankbar? – Nein

Natürlich bin ich glücklich darüber, dass ich genug Milch hab. Mein Kind nimmt von Anfang an gut zu, obwohl sie (zwar mittlerweile immer weniger) regelmäßig ihre Speianfälle hat. Und wenn sie nach dem kotzen noch Hunger hat, ist die Milkbar immer gut ausgestattet.

Gibts also jedoch etwas negatives an zu viel Milch? – JA

  1. Stilleinlagen

Auch nach über vier Monaten stillen, laufe ich ständig aus. Stilleinlagen sind ein dringend notwendiges muss in meinem Mama-Kästchen. Auf Dauer ist auch das Portmonee belastet.

  1. Dauerhafter Milcheinschuss

Denn genauso fühlt es sich an. Die Brüste glühen. Die Milchdrüsen werden hart, wenn die Milch nicht getrunken/ ausgestrichen/ abgepumpt wird.

  1. Nicht erholsamer Schlaf und Einschränkungen im Alltag

Die obigen Punkte führen dazu, dass ich nie wirklich tief und fest schlafe. Und falls doch wache ich auf und habe mich samt Kind vollgesaut. Als wäre alles andere nicht schon ausreichend, was einen vom schlafen abhält.

Stillen finde ich toll. Wenn ich Zuhause bin, Wechselklamotten hab und nicht raus gehen muss. Warum? Weil sich die Kleine öfters verschluckt wegen der vielen Milch und deshalb öfters speit. Sie trinkt dann auch viel unruhiger, zappelt und rutscht ständig hin und her. Während des Stillens spritz alles durch die Gegend, läuft an den Seiten lang. Es entsteht eine extreme Sauerei. Das Resultat ist ein durchnässtes Baby, eine durchnässte Mama und extra Wäsche.

  1. Entzündungsgefahr

Zum Glück hatte ich noch keine Mastitis, aber harte Klumpen in der Brust schon. Das tut echt weh und wird nicht selten von zu viel Milch ausgelöst.

  1. Wunde Brustwarzen

Ist die Brust erstmal pralle voll wird die Brustwarze echt groß/ dick. Das Baby kann nicht so richtig ran und muss erstmal deinen Nippel massakrieren, bevor die geringere Menge mehr Elastizität zulässt. Rissige Nippel sind die Folge. Und rissige Nippel können bspw. eine Soorinfektion begünstigen, wenn man die Brust nicht ständig mit milder Seife auswäscht (wäre im übrigen ohne Risse nicht so zwingend und penibel notwendig).

Was tun bei zu viel Milch?

Ich habe einige Tipps von einer sehr kompetenten Stillberaterin (am Mehringdamm) und von meiner Hebamme bekommen.

  1. Keine Milch ausstreichen/ abpumpen

Damit soll dem Körper signalisiert werden, dass die Brust voll ist und kein Bedarf an so viel Milch besteht. Ganz wenig ausstreichen, wenn es wirklich garnicht mehr geht ist natürlich in Ordnung. Eben so wenig wie möglich.

  1. Salbeitee, kein Pfefferminz oder Eukalyptus

Salbeitee vor dem schlafengehen hat echt sehr geholfen. Man kann Salbeitee bis zu drei mal täglich nehmen. Denk immer daran, dass Salbeitee abstillend wirkt. Spreche also bitte, bitte vorher mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt darüber. Reinen Salbeitee gibt es nicht überall zu kaufen. Wir haben einen Bio Salbeitee bei DM gefunden.

  1. Lac caninum Globuli

Ebenfalls von meiner Hebamme einmal verabreicht: Globuli aus Hundemilch, vorwiegend aus Rottweilermilch. Hört sich eklig an, aber hat mir zumindest wirklich sehr gut geholfen! Sprich deine Hebamme darauf an und frag ob das für dich etwas sein könnte.

  1. Harte Stellen ausmassieren und mehrmals an der gleichen Brust trinken lassen

Solltest du kleine harte Stellen in der Brust bekommen kannst du beim stillen kurze Pausen machen und die Brust an diesen Stellen massieren. Auch wenn es weh tut, lockerst du damit die Milchdrüse und dein Baby kann dir helfen und die Milch daraus trinken. Denk immer daran: ihr sollten beim Stillen weitestgehend ein Team sein. Was ich mal aus einem Stillgruppentreff mitgenommen hab: keine Milchpumpe kann die Milch aus den tiefsten Tiefen der Brust so gut abpumpen, wie das Baby es aussaugen kann.

Damit dein Baby auch an die hintere Milch kommt und satt wird, kannst du es bspw. zwei Mahlzeiten hintereinander von der einen Brust trinken lassen. Prüfe deine Brust vor allem an den Seiten in Richtung der Achselhöhle ob die Drüsen noch voll sind oder nicht. Ob dein Baby nicht genug von der hinteren Milch bekommt merkst du am Stuhl. Wird der Stuhl grünlich/ grün, solltest du dein Baby definitiv mehrmals an einer Seite trinken lassen. Wenn du dir unsicher bist, kannst du deine Hebamme oder deinen Kinderarzt um Rat bitten.

Fazit

Zu viel Milch kann auch genetisch bedingt sein. Da meine Mutter ebenfalls damit zu kämpfen hatte vermute ich, dass ich dieses Problemchen wohl von ihr hab. Habe ich meine Milchproduktion im Griff? Definitiv nicht. Aber mit den obigen Tipps schaffe ich es mich selbst vor einer Entzündung zu bewahren und wenigstens ab und an nicht auszulaufen 🤪

Hast du auch ein Problem mit zu viel Milch? Ich bin offen für jeden Tipp. Kann es mir kaum vorstellen bis zum Ende der Stillzeit ständig auszulaufen.

Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes verlängertes Wochenende und bis bald

Alisa

Du magst vielleicht auch:

Schreibe einen Kommentar