Hallo ihr Lieben,
lang war’s ruhig hier. Sechs Wochen um genau zu sein. So ist aber nun mal der Alltag mit Baby. Mal kriegt man alles auf die Reihe und dann geht man den Bach runter.
Heute möchte ich mit dir tiefer in das Thema Stillen eintauchen. Früher, so erzählte meine Mutter, wurde den frischgebackenen Mama’s beigebracht nach Plan zu stillen. So soll auch angeblich das Kind nachts „durchschlafen“. Das Thema „durchschlafen“ ist noch mal ein anderes und wird von mir nach Bedarf gerne auch mal angesprochen, aber: man soll um Mitternacht das letzte mal Stillen und dann erst um sechs Uhr morgens? Mit dem Stillen kann man also „alles beeinflussen“? Pustekuchen, wie ich finde. Erkläre mal einem drei Tage alten Baby, warum es nachts sechs Stunden lang nichts essen darf. Als Rückmeldung wird wohl nur Rumgebrülle kommen: meiner Meinung nach zu Recht.
Stillen nach Zeitplan – Was ist das?
Stillen nach Zeitplan funktioniert im Endeffekt genauso, wie es sich anhört. Man denkt sich einen Zeitplan aus, der einem passt. Will das Kind früher essen, wird es abgelenkt und vertröstet. Möchte es später essen, kriegt es schon vorher die Brust und soll trinken.
Das Stillen nach Zeitplan hat natürlich Vor- und Nachteile. Ein klares Vorteil ist, dass Mütter weniger mit Schlafmangel und Depressionen zu kämpfen hatten und im Allgemeinen ein besseres Wohlbefinden haben. Laut einer Studie haben Babys hingegen eine um 17% schlechtere kognitive Leistungsfähigkeit, sowie im späteren Verlauf einen schlechteren IQ.
Stillen nach Bedarf
Auch das Stillen nach Bedarf erklärt sich eigentlich von selbst. Man stillt, sobald das Baby Hunger hat. Nicht nur weil es weint, sondern wirklich wenn es Hunger hat. Bevor du also ständig nur die Brust in dein Kind drückst schau, ob ihm vielleicht nicht langweilig ist, ein Pups quer sitzt oder die Windel voll ist. Vielleicht will dein Baby nur kuscheln oder etwas an der Brust nuckeln.
Stell es dir so vor: du isst doch auch dann, wenn du Hunger bekommst oder? Du als Erwachsener kannst zu dem auch besser mit Hunger- und Durstgefühlen um gehen. Mal hast du mehr Hunger, mal weniger. Das eine Mal isst du nur ein Sandwich und dann willst du doch Spaghetti Bolognese. Nun hat das Baby zwar nicht die Auswahl an Gerichten, doch schon aber an der Größe der Mahlzeiten.
Sind die ersten drei – vier Monate vorüber, wird dein Baby mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen eigenen Rhythmus entwickeln. Hab Vertrauen. Das Stillen ist nur in den ersten Monaten so ein Hauptereignis. Später wird es sehr wahrscheinlich genauso nebensächlich stattfinden, wie dein schnelles Frühstück vor der Arbeit. In jedem Fall solltest du versuchen dein Baby besser zu verstehen, der Rhythmus kommt dann von alleine.
Bei uns sieht es mit 12 Wochen so aus, dass Elizabeth immer gegen 3-4 Uhr morgens ihren Snack hat im Halbschlaf und dann gemütlich weiterschläft. So kann ich bspw. (außer der kurzen Unterbrechung) praktisch acht Stunden durchschlafen. Sie fängt auch nun langsam an, ihre letzte Abendmahlzeit selbst festzulegen. Ein kleines Muster gibt es nun langsam auch für den Tag. Mit Abweichungen von +/- einer Stunde kann ich somit also nun auch um ihre Tagesmahlzeiten meinen Tag langsam wieder durchplanen. Die Natur sieht das alles schon vor und macht es von alleine.
Ich möchte natürlich keinen verurteilen, der nach Zeitplan stillt. Jeder kann nur für sich selbst entscheiden. Ich würde für meinen Teil immer wieder nach Bedarf stillen und nie anders.
Wie machst du es? Stillst du, wenn dein Baby Hunger hat oder hast du deinem Kind einen Plan näher gebracht? Wenn du dich für Stillen nach Zeitplan entschieden hast, ab welchem Alter hat es bei dir und deinem Baby geklappt?
Wie immer steht mein Kontaktformular zur Verfügung. Feedback und Beitragswünsche sind immer willkommen.
Bis zum nächsten Mal,
Alisa und Elli (die gerade gemütlich in der Babytrage vor sich hin schlummert)